Unternehmen in Deutschland haben im vergangenen Jahr einen zusätzlichen zweistelligen Milliardenbetrag für Lohnfortzahlungen an erkrankte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ausgegeben. Das geht aus einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor, aus dem die „Rheinische Post“ zitiert. Demnach rechnet das IW für 2022 mit Lohnfortzahlungen in Höhe von mindestens 87 Milliarden Euro – im Vergleich zu 77 Milliarden Euro im Vorjahr.
„Aufgrund des erhöhten Krankenstands ist für 2022 mit einer deutlichen Steigerung zu rechnen“, heißt es laut der Zeitung in der noch unveröffentlichten Studie. Demnach könnten die Kosten für Lohnfortzahlungen im vergangenen Jahr sogar 90 Milliarden Euro übersteigen.
Nach einem deutlichen Rückgang der Krankschreibungen in den ersten beiden Coronajahren aufgrund von Abstands- und Hygieneregeln erreichten die Krankschreibungen 2022 einen Rekordwert.
Grund für den erhöhten Krankenstand sind laut Studie vor allem erheblich mehr Atemwegserkrankungen. Mit Verweis auf Erhebungen des Dachverbands der Betriebskrankenkassen (BKK) heißt es, der Krankenstand sei um rund 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Der Anteil der Atemwegserkrankungen am gesamten Krankenstand habe 2022 bei 23 Prozent gelegen, und damit „mehr als doppelt so hoch wie 2021“, zitiert die „Rheinische Post“.