Di.. Apr. 29th, 2025




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ir haben acht alte Menschen gefragt: Welcher Gegenstand hat so viel Bedeutung für Sie, dass er mit Ihnen ins Heim umgezogen ist? So viel vorweg: Fotos ihrer Lieben hatten alle bei sich aufgestellt. Und ein paar Bücher auch.

Wir danken allen Beteiligten für ihre Offenheit und ihre Bereitschaft, uns diesen Einblick zu gewähren und ihre Erinnerungen zu teilen. Die Fotos wurden von unseren Redaktionsfotografen Lucas Bäuml und Frank Röth im Altenpflegeheim Justina von Cronstetten Stift und im Agaplesion Oberin Martha Keller Haus in Frankfurt am Main im Oktober und November 2024 aufgenommen.




Manfred Rohde, Jahrgang 1935, …






… ist seit einem Jahr im Heim. Auf einer Vitrine an seiner Zimmerwand hat der 89-Jährige ein paar Teddybären platziert. „Meine Teddys sind mir lieb und teuer“, sagt er, „vor allem der Kapitän.“ Dieser trägt den Namen Friedhelm und sitzt meist auf Herrn Rohdes Bett. Von wem er Friedhelm bekommen hat, weiß Rohde nicht mehr. Aber dass der Teddy gekleidet war, als sei er ein New Yorker Feuerwehrmann. „Ich habe ihn dann erst mal nackig gemacht“, sagt Rohde – der Friedhelm nach einem Osterfest eine grüne Schleife spendiert hat.Fotos Frank Röth











Foto Frank Röth



Wie wollen Sie mal gepflegt werden?

So viele Menschen wie noch nie sind in Folge von körperlichen oder geistigen Gebrechen auf fremde Hilfe angewiesen. Was wir brauchen, sind neue Wege in der Pflege.

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Ursula Alt, Jahrgang 1944, …






… hängt an zwei Porzellanfiguren, die bis vor Kurzem noch auf der Fensterbank ihrer Eigentumswohnung im Frankfurter Ostend standen. Dort lebte sie seit 1967. Die Figuren bekam sie zu ihrem 50. Geburtstag geschenkt – 30 Jahre ist das her. „Sie erinnern mich an mein altes Leben“, sagt die 80-Jährige, die von allen Uschi genannt wird. Früher hat sie samstags auf dem Markt immer einen kleinen Strauß gekauft, den sie zwischen den beiden Figuren platzierte. Heute stehen dort ein paar künstliche Blumen.Fotos Frank Röth











Foto Frank Röth



Wir können vom Staat nicht erwarten, dass er für alles sorgt

Wie wollen wir gepflegt werden? Ein Gespräch mit Sozialexperte Thomas Klie zur Frage, warum Heime nicht die einzige Lösung sind und was wir von Ländern wie Italien und Japan lernen können.

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Lothar Mohr, Jahrgang 1940, …






… ist erst seit drei Monaten im Heim. Ab 1955 absolvierte er eine Lehre zum Konditor im Café Haas in Limburg, das es heute nicht mehr gibt. Damals hat er sich ein Exemplar „Neues grosses Konditoreibuch“ gekauft, das erstmals 1950 herausgegeben worden war. Darin: viele Rezepte für feines Gebäck und Pralinen, die er sich bei seinem Handwerk zum Vorbild nahm. Er selbst isst besonders gern Pflaumenkuchen.Fotos Lucas Bäuml









Foto Picture Alliance



Mal mangelt es an Fach-, mal an Deutschkenntnissen

80 Prozent der Pflegebedürftigen werden zuhause versorgt – mit Hilfe ambulanter Kräfte. Doch die Unzufriedenheit über deren Arbeit ist oft groß. Zwei Betroffene berichten von ihren Erfahrungen.

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Gertrud Peucker, Jahrgang 1934, …






… ist am 3. Januar ins Heim gezogen und hat in ihrem Regal unter anderem ein silberfarben gerahmtes Foto stehen, das sie gemeinsam mit ihrem vor acht Jahren verstorbenen Ehemann Manfred zeigt. Aufgenommen wurde es im Jahr 1957 am Frankfurter Flughafen, bevor Manfred, mit dem sie damals noch nicht verheiratet war, zu einer Dienstreise nach Australien aufbrach. „Einen Hut trug er sonst eher nicht“, sagt Peucker mit einem Lächeln im Gesicht.Fotos Lucas Bäuml









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Wir dachten erst: Das ist Quatsch – aber es klappt

Menschen mit schwerer Demenz brauchen eine Umgebung, die auf ihre Vorlieben und Gepflogenheiten eingeht. Und Pflegekräfte, die sich ihrem Rhythmus anpassen. Ein Besuch im Ahorn-Karree in Hilden, wo die Bewohner trotz allem zur Ruhe kommen.

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Jürgen Heid, Jahrgang 1943, …






… sagt über sich: „Ich bin ein lustiger Vogel.“ Heid hat früher eine Diesellok gefahren. Bezüge zur Deutschen Bahn tauchen an unterschiedlichen Stellen in seinem Zimmer auf. Woher sein Spleen für Uhren kommt, kann er nicht genauer erklären. Er mag sie einfach. Wie Fußball – und da speziell die Eintracht. Denn er ist auch „ein Frankfurter Bub“.Fotos Frank Röth









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Ich nehme 19 Tabletten am Tag – aber anmerken lasse ich es mir nicht

Auch wer gepflegt wird, hat das Bedürfnis, gut auszusehen. Wie sich Menschen organisieren, bei denen das Haarekämmen und Schminken nicht allein klappt.

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Erika Fellner, Jahrgang 1934, …






… hat über ihrem Bett ein Gemälde hängen, das sie an die Gegend erinnert, in der sie ab Ende des Zweiten Weltkriegs für etwa zwei Jahre lebte. Auf dem Gutshof von Verwandten in Albertinenburg bei Stettin (heute Lutówko/Szczecin in Polen) war sie mit der Mutter und zwei jüngeren Schwestern untergekommen. „Diesen Alleenweg könnte ich noch heute aufmalen“, sagt die frühere Professorin für Soziale Arbeit an der Fachhochschule Frankfurt. In den Achtziger- und Neunzigerjahren ist sie zweimal dorthin gereist.Fotos Lucas Bäuml









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Man sollte nicht direkt fragen: Möchtest du ins Heim?

Erwachsenen Kindern fällt es oft schwer, mit ihren Eltern darüber zu reden, wie sie gepflegt werden möchten. Ein Gespräch mit der Autorin Peggy Elfmann über die Strategie der Baby-Schritte, Ängste auf beiden Seiten und die richtige Hilfe von außen.

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Klaus-Dieter Gottbrecht, Jahrgang 1945, …






… verbringt jeden Tag mehrere Stunden auf seiner Liegecouch. Die ist älter als 60 Jahre. Als Teenager ging er mit seinem Vater auf der Zeil, Frankfurts größter Einkaufsstraße, spazieren. In einem Schaufenster sahen sie das Sofa. Der Vater kaufte es ihm – und noch heute „federt es und ist stabil“, sagt Gottbrecht. Liegend schaut er Sport und Ratespiele im Fernsehen oder liest. Zumindest so lang, bis er einschläft – auf seinem Lieblingsmöbel.Fotos Frank Röth









Foto Frank Röth



Er hört mir immer zu

In einem Mannheimer Seniorenzentrum redet ein Roboter mit den Menschen. Nicht alles klappt mit Oskar, trotzdem haben viele ihn bereits ins Herz geschlossen. Das liegt auch daran, dass er nicht allzu menschlich aussieht.

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Ingeborg Nothacker, Jahrgang 1942, …






… hat sich an die Wände ihres Zimmers Bilder gehängt, die sie von ihren Eltern übernommen hat. Die Eltern stammten aus dem Egerland; der Beruf des Vaters bei der Bahn verschlug die Familie nach Frankfurt am Main. Oder zumindest den Teil der Familie, den es zu diesem Zeitpunkt schon gab. Inge, so wird die 82-Jährige genannt, ist das zweitälteste von sechs Kindern und hat sich mit um die Geschwister gekümmert. „Man lernt zurückzustecken“, sagt sie über diese Zeit. Ihre Mutter habe immer gesagt: „Wie würde ich das ohne die Inge schaffen?“Fotos Frank Röth









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Mit der richtigen Ernährung kann man mehrere Lebensjahre rausschlagen

Ein Ernährungswissenschaftler erklärt, wie man möglichst lange gesund leben kann, wann Nahrungsergänzungsmittel hilfreich und wann sie schädlich sind, und spricht über die fatalen Symptome eines Vitamin-B12-Mangels.

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