Mo.. Apr. 28th, 2025

Die blonden langen Haare hat sie zum Pferdeschwanz gebunden, in jedem Ohrläppchen hängen zwei runde goldene Ohrringe. Emily Böhm, beigefarbener Trenchcoat, weiße Turnschuhe, sitzt Mitte September mit übereinandergeschlagenen Beinen auf einem Stuhl im Flur des Standesamts Köln. Sie ist ein bisschen aufgeregt. Schon in der Grundschule hatte die heute Sechsundzwanzigjährige das Gefühl, sie wäre lieber ein Mädchen. Damals war sie freilich noch ein Junge und hieß Marius. Weil das Gefühl nicht wieder wegging, sitzt sie heute hier: Sie will den Geschlechtseintrag in ihrer Geburtsurkunde ändern lassen. Von „männlich“ zu „weiblich“. Weil es das ist, was sie fühlt.

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