Di.. Apr. 29th, 2025

Schon lange gibt es klare Hinweise, dass eine durchgestandene Covid-19-Infektion bei einem Großteil der Bevölkerung das Risiko, an einem Typ-2-Diabetes zu erkranken, deutlich erhöht hat. Mit anderen Worten: Viele Pandemieopfer müssen inzwischen Insulin spritzen, ihre Bauchspeicheldrüse wurde massiv geschädigt. Die erste nationale Krankheitsstudie eines britischen Forschungskonsortiums legt nun umgekehrt den Schluss nahe, dass eine vollständige Impfung die Langzeit-Organschäden an der Bauchspeicheldrüse bei vielen Menschen verhindert hat.

Das Risiko sei hierdurch über ein Jahr lang hinaus um 30 bis 50 Prozent verringert. Zusammengefasst sind die Ergebnisse der Untersuchung in einer noch nicht unabhängig begutachteten Vorabveröffentlichung auf der „medRxiv“-Medizin-Preprint-Plattform.

Neben einigen Resultaten zur Long-Covid-Forschung dürften dies die bisher überzeugendsten empirischen Belege sein, wie die systemischen Attacken des Sars-CoV-2-Virus im Körper die Gesundheit der ungeschützten Infizierten nachhaltig ruinieren können. Damit wird nochmal deutlich: Der Impfschutz bezieht sich nicht allein auf die schweren Atemwegserkrankungen, sondern kann viele Menschen vor den systemischen Folgen über einen längeren Zeitraum bewahren.

Mehr als fünfzehn Millionen britische Patienten erfasst

Die Daten zur Studie stammen aus den elektronisch erfassten Krankheitsdaten in den britischen Datenbanken. Insgesamt wurden mehr als fünfzehn Millionen britische Bürger mit einer Covid-19-Diagnose zwischen Anfang 2020 und Ende 2021 erfasst. Von denen waren mehr als 11,8 Millionen geimpft, rund 2,8 Millionen blieben bis zu dem Zeitpunkt ungeimpft. Verglichen wurde das Diabetes-Risiko nach einer nachgewiesenen Corona-Infektion vor der Einführung der Impfung und der Zeit von Juni 2021 an, als viele schon eine vollständige Impfung erhalten hatten.

Wie sich zeigte, erhöhte eine Covid-19-Erkrankung vor der Einführung der Impfung das Ausbrechen des Typ-2-Diabetes im Schnitt um das Dreifache. Viele hatten auch Monate nach der ausgestandenen Infektion noch ein erhöhtes Diabetes-Risiko, wenn auch unterschiedlich ausgeprägt. Verglichen mit nicht Infizierten war das Risiko auch ein Jahr danach noch doppelt so hoch bei den schwer erkrankten und in Kliniken behandelten Covid-Patienten, aber auch noch etwa um 10 Prozent höher bei den Covid-19-Patienten mit leichten Verläufen.

Nach Einführung der Impfstoffe veränderte sich das Bild grundlegend: Die Vakzine minderten die chronische Diabetes-Gefahr „markant“, so formulieren es die Mediziner in ihrem Bericht. Das in der zweiten Jahreshälfte 2021 ermittelte Diabetes-Risiko verringerte sich schlagartig von fast fünffach erhöht bei den Ungeimpften, auf 1,4-fach erhöht bei den Geimpften. Das Risiko war also offenbar nicht ganz ausgeschaltet. Allerdings so stark reduziert, dass das Diabetes-Risiko mit einer Impfung ein Jahr jenseits der Covid-19-Erkrankung auf das Niveau vor der nichtinfizierten Bevölkerung gesunken ist.

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